Unsere Arbeit
Auf einen Blick
Kein einfaches 0 8 15, sondern komplexe Aufgaben für 17+1: So lässt sich die Arbeit der 17 Kassenärztlichen VereinigungenKassenärztlichen VereinigungenWeiterlesen (KVen) und ihrer Dachorganisation auf Bundesebene, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), salopp beschreiben. Sie sind organisatorisch dafür verantwortlich, dass Patientinnen und Patienten in ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen gut versorgt werden – deutschlandweit. Als Körperschaften des öffentlichen Rechts haben KVen und KBV eine ganz besondere Arbeitsstruktur. Dafür wäre die Kurzform 1+1 passend. 1: Die Arbeit in den KVen und der KBV verantworten gewählte Vertreter ihrer Mitglieder, der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzten sowie PsychotherapeutinnenPsychotherapeutinnenWeiterlesen und PsychotherapeutenPsychotherapeutenWeiterlesen. Sie sind als Vertreterversammlung, Vorstand, Arbeitskreis, Fachausschuss organisiert. Plus 1: Wesentliche Tagesaufgaben wie Vertragsgestaltung, Abrechnung, Information nach innen und außen werden von Mitarbeitenden übernommen. Sie kommen längst aus den verschiedensten Berufen.
Um was geht’s?
- Wie vielfältig und anspruchsvoll die zentrale Aufgabe des KV-Systems ist: Die ambulante Versorgungambulante VersorgungWeiterlesen von mehr als 70 Millionen Menschen zu garantieren
- Was diese Sicherstellung umfasst: Alles mögliche von der BedarfsplanungBedarfsplanungWeiterlesen über die QualitätssicherungQualitätssicherungWeiterlesen bis zur Wirtschaftlichkeitsprüfung
- Wodurch das KV-System die Zukunft sichern will: Praxisneulinge unterstützen, Versorgungsinnovationen testen, Digitalisierung fördern
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AbspielenDurch den Klick auf die Schaltfläche werden externe Inhalte von YouTube geladen.Die Versorgung clever sichern
Wie man Ärztinnen und Ärzte dahin bringt, wo man sie braucht
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Die KV Rheinland-Pfalz zeigt, was sie jeden Tag leistet
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AbspielenDurch den Klick auf die Schaltfläche werden externe Inhalte von YouTube geladen.Bunte Konzepte für die Zukunft
Versorgung braucht Innovation. Das Zi weiß, wo sie steckt.
Häufige Fragen
Wenn die KVen den Sicherstellungsauftrag übernommen haben: Warum müssen Patientinnen und Patienten dann oft so lange auf einen Arzttermin warten? Es gibt doch so viele Ärztinnen und Ärzte.
Das ist ein heiß diskutiertes Thema. Vergleicht man Deutschland mit anderen Ländern, dann versorgen hier zahlenmäßig schon sehr viele Ärztinnen und Ärzte die Bevölkerung. Die Wartezeiten in den Praxen sind deshalb trotz aller Kritik auch viel kürzer als in zahlreichen anderen Ländern. Und es stimmt, dass die Zahl der Ärztinnen und Ärzte Jahr für Jahr ansteigt, die gesetzlich Krankenversicherte versorgen. Aber in Deutschland herrscht auch freie Arztwahlfreie ArztwahlWeiterlesen. Patientinnen und Patienten können sich ihre ambulanten Behandler und ihre Praxen frei aussuchen. Woanders muss man häufig erst zu einem Hausarzt oder einer Hausärztin, die einen dann zu Spezialisten überweist.
Patienten werden zudem von Menschen versorgt, nicht von gezählten Köpfen. Junge Ärztinnen und Ärzte möchten heute weniger arbeiten, als dies früher üblich war, um noch Zeit für die Familie zu haben. Ältere treten auch gern etwas kürzer. In Praxen ist mehr zu tun, weil vieles heute ambulant geht, was früher im Krankenhaus gemacht werden musste. An manchen Erkrankungen, zum Beispiel bestimmten Krebsarten, ist man früher relativ schnell gestorben. Heute kann man damit viele Jahre leben, aber muss dann eben auch regelmäßig zur Behandlung. Und: Arzt oder Ärztin sein bedeutet nicht nur, Patientinnen und Patienten zu behandeln. Nebentätigkeiten kosten viel mehr Zeit als früher: Sich um die IT in der Praxis kümmern, Anfragen von KrankenkassenKrankenkassenWeiterlesen, Unfallversicherungen und anderen beantworten, FortbildungenFortbildungenWeiterlesen besuchen, die Abrechnung machen. Ein KBV-Video erklärt anschaulich, weshalb immer weniger Zeit für die Patientenversorgung da ist: https://www.youtube.com/watch?v=X3eES7XjPIg
Grundsätzlich hat sich die Arbeit in Arztpraxen ja nicht sehr verändert, und die der KVen deshalb auch nicht. Sie sind für kranke Menschen da. Oder?
Auf den ersten Blick mag das so aussehen. Untersucht wird seit Jahrzehnten in Praxen, geimpft, krankgeschrieben, mit Arzneimittelverschreibungen versorgt und vieles mehr. Doch heute spielen die Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen, Digitalisierung, Nachwuchsförderung für alle eine ganz andere Rolle als früher. Wer wissen will, wie sich die ambulante ärztliche und psychotherapeutische Versorgung verändert und was KVen dazu beitragen, findet auf der Seite www.kv-innovationsscout.de viele Beispiele aus allen Regionen Deutschlands.
Wie sind bei der Qualitätssicherung eigentlich die Aufgaben zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) verteilt?
Die KBV vertritt die VertragsärzteVertragsärzteWeiterlesen und die VertragspsychotherapeutenVertragspsychotherapeutenWeiterlesen auf Bundesebene in Verhandlungen zur Qualitätssicherung, also mit dem GKV-SpitzenverbandGKV-SpitzenverbandWeiterlesen, einzelnen Krankenkassenverbänden – und dem Gemeinsamen Bundesausschuss. Das ist das größte und wichtigste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung. Die KVen sind für die Umsetzung sämtlicher Richtlinien und Vereinbarungen verantwortlich, der bundesweiten wie der regionalen. Für die Umsetzungsarbeit richten sie Qualitätssicherungskommissionen ein. Darin arbeiten besonders erfahrene Ärztinnen und Ärzte mit, die für ihr Fachgebiet gut überblicken, was Qualität ist und was nicht. Bundesweit sind es rund 3.200. Sie übernehmen diese Aufgaben neben ihrer normalen Arbeit.
Wie funktioniert denn Qualitätssicherung in der Psychotherapie?
Wenn ein gesetzlich Krankenversicherter sich wegen psychischer Probleme von einem VertragsarztVertragsarztWeiterlesen oder einem VertragspsychotherapeutenVertragspsychotherapeutenWeiterlesen behandeln lassen möchte, kann es nicht sofort losgehen. Erst muss das sogenannte Gutachterverfahren durchlaufen werden: Der gewählte Behandler begründet gegenüber der KrankenkasseKrankenkasseWeiterlesen, warum eine Therapie nötig ist. Welches Verfahren und welcher Zeitumfang angemessen erscheinen. Wie die Erfolgsaussichten einzuschätzen sind. Dieser Bericht wird begutachtet. Dann entscheidet die KrankenkasseKrankenkasseWeiterlesen. KBV und GKV-Spitzenverband haben für 2023 gemeinsam mehr als 650 Gutachterinnen und Gutachter bestellt, die diese Aufgabe übernehmen. Vor kurzem wurde ein neues Verfahren zur Qualitätssicherung ambulanter psychotherapeutischer Versorgung auf den Weg gebracht. Es ist aber noch in der Erprobung.
Wie kann man sich Qualitätssicherung als Patientin bzw. Patient sonst konkret vorstellen?
Ein gutes Beispiel ist die Arthroskopie, salopp Kniespiegelung genannt. Sie ist einer der häufigsten orthopädischen beziehungsweise unfallchirurgischen Eingriffe. Jede zweite der mehr als 500.000 Gelenkspiegelungen jährlich erfolgt ambulant – und seit langem qualitätsgesichert. Um zu arthroskopieren, benötigen Ärztinnen und Ärzte eine Genehmigung ihrer KV. So wird u.a. kontrolliert, ob sie schon genug berufliche Erfahrung dafür mitbringen. Sie verpflichten sich damit auch, bestimmte geeignete Geräte und Räume vorzuhalten. Die KVen verlassen sich nicht einfach darauf, dass alle Vorschriften eingehalten werden. Sie führen regelmäßig Stichprobenkontrollen durch. Dafür müssen die Praxen, die ausgewählt wurden, Operationsberichte sowie bei der Operation erstellte Bilddokumentationen einreichen. Dann wird geprüft, ob eine Arthroskopie medizinisch sinnvoll erschien, ob sie gut gemacht wurde und alles sorgfältig dokumentiert.
Damit sich nicht versehentlich ein Formfehler einschleicht oder etwas ungenau dokumentiert wird, hat die KBV zur Arthroskopie eine Broschüre veröffentlicht: https://www.kbv.de/media/sp/KBV_PraxisWissen_Arthroskopie_Knie_Schulter.pdf. Dieses Infoheft ist ein gutes Beispiel für die Doppelfunktion der KVen als Körperschaften des öffentlichen Rechts: Einerseits müssen sie ihre Mitglieder im Sinne der Patientensicherheit kontrollieren. Andererseits gehört es aber auch zu den KV-Aufgaben, den Kolleginnen und Kollegen bestmögliche Information und Unterstützung zukommen zu lassen.
Podcast
Ambulante Versorgungambulante VersorgungWeiterlesen und Sicherstellung sind ohne Medizinische Fachangestellte nicht vorstellbar. Hier erzählen zwei aus ihrem Arbeitsalltag.
Letzte Änderung: 21. Dezember 2023